Niveau
Die Niveaustufen des Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GER)
Wer in Deutschland in einem Kurs die deutsche Sprache erlernt, muss verschiedene Niveaustufen des Spracherwerbs meistern. Diese werden mit den Bezeichnungen A1, A2, B1, B2, C1 und C2 bezeichnet.
Die Niveaustufen wurden im „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen – GER(S)“ (Englisch: Common European Framework of Reference for Languages – CEFR) des Europarats festgelegt. Die sechs Schwierigkeitsstufen gelten für alle wichtigen europäischen Sprachtests.
Was bedeuten die Schwierigkeitsstufen? Was erreichen Sie auf welchem Niveau?
A: Elementare Sprachverwendung
A1 – Anfänger
Sie können vertraute, alltägliche Ausdrücke und ganz einfache Sätze verstehen und verwenden. Sie können sich und andere vorstellen, anderen Leuten Fragen zu ihrer Person stellen und auf Fragen dieser Art Antwort geben. Sie können sich auf einfache Art verständigen, wenn die Gesprächspartnerinnen oder Gesprächspartner langsam und deutlich sprechen und bereit sind zu helfen.
A2 – Grundlegende Kenntnisse
Sie können Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke verstehen, die Themen aus Ihrer ganz unmittelbaren Lebensumgebung betreffen. Sie können sich in einfachen, routinemäßigen Situationen verständigen, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von Informationen über vertraute und geläufige Dinge geht. Sie können mit einfachen Mitteln die eigene Herkunft und Ausbildung, die direkte Umgebung und Dinge im Zusammenhang mit unmittelbaren Bedürfnissen beschreiben.
B: Selbständige Sprachverwendung
B1 – Fortgeschrittene Sprachverwendung
Sie können den wesentlichen Inhalt verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Sie können die meisten Situationen bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet. Sie können sich einfach und zusammenhängend über vertraute Themen und persönliche Interessengebiete äußern. Sie können über Erfahrungen und Ereignisse berichten, Träume, Hoffnungen und Ziele beschreiben und zu Plänen und Ansichten kurze Begründungen oder Erklärungen geben.
B2 – Selbständige Sprachverwendung
Sie können Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen verstehen; verstehen im eigenen Spezialgebiet auch Fachdiskussionen. Sie können sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich ist. Sie können sich zu einem breiten Themenspektrum klar und detailliert ausdrücken, einen Standpunkt zu einer aktuellen Frage erläutern und die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten angeben.
C: Kompetente Sprachverwendung
C1 – Fachkundige Sprachkenntnisse
Sie können ein breites Spektrum anspruchsvoller, längerer Texte verstehen und auch implizite Bedeutungen erfassen. Sie könenn sich spontan und fließend ausdrücken, ohne öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen. Sie können die Sprache im gesellschaftlichen und beruflichen Leben oder in Ausbildung und Studium wirksam und flexibel gebrauchen. Sie können sich klar, strukturiert und ausführlich zu komplexen Sachverhalten äußern und dabei verschiedene Mittel zur Textverknüpfung angemessen verwenden.
C2 – Annähernd muttersprachliche Kenntnisse
Sie können praktisch alles, was Sie lesen oder hören, mühelos verstehen. Sie können Informationen aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen zusammenfassen und dabei Begründungen und Erklärungen in einer zusammenhängenden Darstellung wiedergeben. Sie können sich spontan, sehr flüssig und genau ausdrücken und auch bei komplexeren Sachverhalten feinere Bedeutungsnuancen deutlich machen.
„Deutsch-Test für Zuwanderer“ (DTZ)
Wie ist die Prüfung aufgebaut?
Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Die mündliche Prüfung wird in der Regel im Anschluss an die schriftliche Prüfung ohne Vorbereitungszeit zusammen mit einer anderen Teilnehmerin oder einem anderen Teilnehmer durchgeführt.
Schriftliche Prüfung: 100 Minuten
Hören: 25 Minuten
Lesen 45 Minuten
Schreiben 30 Minuten
Mündliche Prüfung: 16 – 20 Minuten
Die schriftliche Prüfung enthält Aufgaben zum Hören und Lesen. Außerdem müssen Sie einen kurzen Brief schreiben. Im mündliche Prüfungsteil sollen Sie sich kurz vorstellen und mit den Prüfern und einem anderen Prüfungsteilnehmer über bestimmte Themen sprechen.
Ihr Zertifikat
Wenn Sie im Prüfungsteil „Sprechen“ sowie mindestens in einem der anderen beiden Prüfungsteile – „Hören und Lesen“ beziehungsweise „Schreiben“ die geforderten Leistungen des Sprachniveaus B1 oder des Sprachniveaus A2 erreichen, erhalten Sie ein Zertifikat über das Gesamtergebnis.